Wildschwein
Die Rüsselbande in Wald und Feld
Auffällig an den Wildschweinen ist ihre lange Nase, die auch Rüssel genannt wird. Sie können sehr gut riechen und graben mit der beweglichen Rüsselscheibe nach Wurzeln, Pilzen, Insektenlarven, aber auch Mäusenestern. In Europa stellen Eicheln und Bucheckern im Herbst oft die Hauptnahrung dar. Darüber hinaus fressen sie gerne alle Arten von Feldfrüchten. Die Weibchen (Bachen) und ihre Jungtiere leben in Rotten zusammen. Die Bachen sind miteinander verwandte Tiere. Angeführt wird die Rotte von der erfahrensten Bache. Die männlichen Keiler dagegen sind Einzelgänger. Sie stoßen nur während der Paarungszeit zu der Rotte.
Steckbrief
Wildschwein
Sus scrofa
Weitere Informationen
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein waren große Teile von Europa wildschweinfrei. Inzwischen haben sie ihre ursprünglichen Verbreitungsgebiete wieder zurückerobert. Wildschweine können sehr unterschiedliche Lebensräume besiedeln und verschiedenste Nahrungsquellen nutzen. Und sie sind in der Lage, sich schnell auf neue Situationen einzustellen. So profitieren sie seit einigen Jahren von dem vermehrten Maisanbau zur Energiegewinnung. Außerdem haben sie gelernt, dass ihnen in Städten keine Gefahr durch Jagd droht, und breiten sich zunehmend dort aus.
Was ein Wildschwein in seiner Nähe unbedingt braucht, ist eine feuchte Stelle zum Suhlen und einen Malbaum. Da sie nicht schwitzen können, brauchen sie den Schlamm zum Regu-lieren ihre Körpertemperatur. Er bietet außerdem Schutz vor Stechinsekten und Parasiten. Noch feucht oder getrocknet wird der Schlamm an Bäumen mit grober Rinde wieder abgescheuert oder gemalt. Wegen ihres kurzen Halses ist das für Wildschweine die einzige Möglichkeit der Fellpflege.