Europäischer Wolf
Der Jäger mit dem guten Riecher
Der Wolf war lange Zeit das weltweit am meisten verbreitete Säugetier. Nur der Mensch hat ihm darin Konkurrenz gemacht. Doch in vielen Gebieten wurde er ausgerottet. Ursachen waren die Zerstörung der natürlichen Lebensräume und die extreme Bejagung. Durch Schutz breitet er sich in Europa wieder aus. Im Jahr 2000 gab es das erste Wolfsrudel in der Oberlausitz (Sach-sen). Seit 2020 ist er auch in Hessen wieder beheimatet. Der Wolf lebt meist im Rudel und jagt gemeinschaftlich. Sein Sozialsystem und sein Verhalten, vor allem die Mimik, sind sehr ausgeprägt und beeindruckend. Bei der Jagd hilft ihm sein aus-gezeichneter Geruchssinn. Er ist mindestens um das 20fache feiner als der menschliche Geruchssinn.
Steckbrief
Europäischer Wolf
Canis lupus lupus
Weitere Informationen
Im Märchen frisst der böse Wolf das Rotkäppchen, wie gemein! Aber steckt etwas Wahres dahinter? Tatsächlich sind Angriffe vom Wolf auf den Menschen ausgesprochen selten. Allerdings kann er gelegentlich Nutztiere wie Schaf und Ziege erbeuten. In den vergangenen Jahrhunderten bedeutete dies für die arme Bevölkerung einen großen Verlust. Hunger und Leid konnten die Folge sein. In Deutschland braucht heute keiner Angst haben, wegen eines toten Schafes zu verhungern. So nimmt allmählich die Akzeptanz für den Wolf wieder zu.
Der Wolf bzw. Hund gilt als das erste Haustier des Menschen. Vor etwa 15 000 Jahren haben sich beide zusammengeschlossen. Für den Menschen war der Wolf Beschützer und Jagdhelfer. Der Wolf bekam dafür etwas von der Nahrung ab. Noch heute sind Wolf und Hund so eng verwandt, dass man sie miteinander kreuzen kann. Allerdings sind sie in ihrem Verhalten inzwischen sehr unterschiedlich – auch ein gezähmter Wolf ist noch lange kein Hund!