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Waschbär

Der Gauner mit den außergewöhnlichen Pfoten

Der Waschbär ist an seiner schwarz-weißen Gesichtsmaske und dem geringelten buschigen Schwanz eindeutig zu erkennen. Wegen der Maske, aber auch wegen seines Verhaltens wird er häufig als Bandit oder Gauner bezeichnet. Dieser dämmerungsund nachtaktive Kleinbär ist ein Allesfresser. Seine Nahrung findet er mit seinen für einen Beutegreifer ungewöhnlich gebauten Vorderpfoten. Mit den fünf langen Fingern, die an eine menschliche Hand erinnern, ist er sehr geschickt. Er lernt außerdem schnell und hat ein gutes Gedächtnis. Mit anderen Worten: nichts ist vor ihm sicher.

Steckbrief

Waschbär

Procyon lotor

Racoon
Raton Laveur
Gewone Wasbeer
Енот
Gewicht: 5-10 kg
Alter: 10 Jahre, in Tierparks bis 22 Jahre
Fortpflanzung: Paarungszeit im Februar, 2–4 Jungtiere im April
Lebensraum: bevorzugt Laubmischwälder mit altem Baumbestand, gerne in Wassernähe
Ernährung: Würmer, Schnecken, Insekten, Früchte, Nüsse, Eier, Frösche, Fische

Weitere Informationen

Im Gegensatz zu allen anderen Beutegreifern sucht der Waschbär seine Nahrung hauptsächlich durch Tasten und Fühlen. Die Vorderpfoten sind durch eine Hornhaut geschützt. Sie können umso besser tasten, je feuchter sie sind. Was für uns aussieht wie Waschen, ist also in Wirklichkeit das intensive Betasten der Nahrung. „Der alles in die Hände nimmt“ ist die sinngemäße Übersetzung von Mapachitel, dem Wort der Azteken für den Waschbären. Tastbär wäre also der bessere Name für ihn.

Der Waschbär gehört zu den Neubürgern in unserer Tierwelt. Ursprünglich ist er in Nordamerika beheimatet. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er wegen seines langen Fells in Pelztierfarmen in Europa gezüchtet. Einige dieser Tiere entkamen während des Zweiten Weltkriegs, weitere wurden zu Jagdzwecken ausgewildert. Heute leben mehrere 100.000 Waschbären in Deutschland. Der einzige nennenswerte natürliche Feind ist der Uhu.

Wie andere Allesfresser zieht es auch den Waschbären mehr und mehr in die Städte. Er ist bei seiner Nahrung nicht wählerisch und nimmt, was am einfachsten zu finden ist. Zum Beispiel bedient er sich in Abfalltonnen und an weggeworfenem Müll. Der Waschbär nutzt, was wir ihm an Nahrung und Wohnraum bieten, und folgt damit ausschließlich seinen Instinkten. Den konfliktarmen Umgang mit diesem Tier gilt es zu üben.

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