Europäischer Dachs
Der gesellige Baumeister
Der Dachs ist ein ausgezeichneter Höhlenbauer. Mit seinen schaufelartigen Vorderpfoten gräbt er unter-irdische Bauten mit mehreren Kesseln. So werden die Erdhöhlen auch genannt. Eine Dachsburg kann bis zu drei Etagen in die Tiefe gehen. Der dämmerungs- und nachtaktive Dachs lebt dort sehr gesellig in größeren Sippen- und Familienverbänden. Die Dachsburgen werden immer weiter ausgebaut und über viele Generationen genutzt. Einige sind schon seit 100 Jahren bekannt.
Steckbrief
Europäischer Dachs
Meles meles
Weitere Informationen
Dachse mögen es sauber und im Winter warm in ihrem Bau. Dazu werden die Schlafkammern mit trockenem Laub und Moos ausgepolstert. Für die Zeit der Winterruhe wird eine weitere Kammer mit feuchtem Laub und Erde gefüllt. Bakterien in der Erde zersetzen das Laub, das langsam verfault. Dabei entsteht Wärme, die über spezielle Lüftungsgänge den Bau schön warm hält. Nach der Winterpause ist dann der Frühjahrsputz angesagt. Die Klostelle, also die Latrine, ist immer außerhalb der Dachsburg und wird gemeinschaftlich genutzt.
Die geräumigen Dachsburgen nutzen unter anderem Fuchs, Marderhund, Wildkaninchen und/oder Brandgans gerne als Untermieter. Innerhalb des Baus und in dessen unmittelbarer Nähe werden diese Untermieter nicht gefressen. Das bezeichnet man als Burgfrieden.